11.04.2022 Warum ich die Boot-Zeit liebe ❤

Am liebsten würde ich jede freie Minute, jeden freien Tag und jede freie Woche auf unserem Boot verbringen! Doch warum ist das so? Was macht eigentlich die Faszination #BoatLife aus? Diese Frage haben sich bestimmt schon Generationen von Angehörigen und Freunden gestellt. Im Folgenden habe ich versucht meine Antwort darauf zu finden.

Für mich ist Bootfahren zuerst eine Kindheitserinnerung. Mit meinem Vater war ich als Teenager auf einem großen Wohnkutter auf den Norfolk Broads in Großbritannien unterwegs. Die wunderbare Erfahrung hat nachhaltigen Eindruck hinterlassen und verbindet mich noch heute eng mit ihm.

Doch wie konnte ich das Leben danach über 20 Jahre ohne ein Boot überstehen? Ehrliche Antwort: das frage ich mich auch. Erst die eingeengte Situation um Corona hatte uns 2020 auf die Idee gebracht einen Bootsschein (SBF) zu machen und ein eigenes Boot zu kaufen (Blogeintrag Bootkauf).

Für mich fängt das liebgewonnen Ritual schon daheim an, wenn der Bootskoffer gepackt wird. Natürlich kommen Klamotten, Kulturbeutel, Angelköder, Lesestoff und Co mit auf die Tour. Anschließen beginnt (meist freitagabends) die etwa einstündige Fahrt in Richtung Potsdam. Die Fahrtdauer ist genau richtig, weil der Abstand zur Metropole Berlin auch Abstand zum Stress und Hektik des Alltags bedeutet. Jeder weitere Kilometer lässt den Fernsehturm etwas kleiner und die Vorfreude auf das Wochenende im Wasser etwas größer werden. Auf dem Weg wird gemeinsam beratschlagt was man einkaufen und in der Kombüse kochen könnte und die Tour inklusive Landzielen ist Thema.

Am Wasser angekommen wird zuerst die enge Jeans gegen eine bequeme Hose und die Sneaker gegen Flip Flops getauscht. Man muss ja keine Modenschau gewinnen und Zeugen gibt es nicht. Nachdem das Material verstaut, der Kühlschrank angeworfen, die Technik gecheckt und der Motor gestatet wurde, folgt das Ablegemanöver – natürlich im Teamwork.

Mit einer Sonnenbrille auf der Nase und housiger Musik aus der Bluetoothbox steuern wir in gemächlichem Tempo dem Sonnenuntergang entgegen. Augenblicklich fällt der Stress der Woche von einem ab. Probleme auf der Arbeit rücken in weite Ferne. Verstimmungen lösen sich in Wohlgefallen auf. Gedanken an materielle Dinge, die man absolut nicht braucht, verschwinden. Die Nähe zur Natur und zum Wasser bringen einen in kürzester Zeit runter. Man fühl sich, als wäre man in einer ganz eigenen Welt – der Boots-Bubble – angekommen. Sobald der Anker gesetzt ist, beginnt der gemütliche Teil des Abends. Ein Glas Wein, gemeinsames Kochen, etwas Lesen, ein Podcast, Angeln oder eine Runde mit dem Schlauchboot. Es gibt viele Möglichkeiten sich zu betätigen. Oder man kann einfach still dasitzen und der Natur lauschen. Wenn man dann noch einen Vogel in seinem natürlichen Umfeld oder einen rollenden Fisch an der Oberfläche beobachten kann, ist das Naturschauspiel perfekt. Ein besonderes Highlight sind natürlich die Sonnenauf- und untergänge. Oftmals beruhigt sich um diese Zeit der Wind und Nebel legt sich aufs Wasser. Eine mystisches Szenerie entsteht und die Sinneswahrnehmungen werden intensiver. Man befindet sich mit seinem schwimmenden Zuhause in einem perfekter Traum, direkt auf dem Wasser und in der puren Natur. Was will man mehr vom Leben?

Das ist der Grund warum ich die Boot-Zeit liebe ❤ und gerne Zeit und Geld in ein ganz besonderes Hobby investiere. Ob der Begriff „Hobby“ hierbei zutreffen ist, könnt ihr gerne selbst entscheiden. Lasst uns gerne einen Kommentar da.

2 Kommentare zu „11.04.2022 Warum ich die Boot-Zeit liebe ❤“

  1. günter heiberger

    danke für die blumen. sehr schön geschrieben. ich könnte mir vorstellen das gerade für großstadtmenschen der wechsel stadt/natur großartig ist. die vorteile der stadt mit dem ruhepool natur. finde die richtige balance.
    besonders schön fand ich wenn die sonne gerade untergeganngen ist, alles ruhig wird – die blaue stunde. günter

  2. Ich bin quasi auf dem Wasser / Boot aufgewachsen und kann mir daher ein leben ohne „Kahn“ nicht vorstellen. Ich habe mir vor 12 Jahren ein altes Stahlschiff (94 j. alt) gekauft. Natürlich bedeutet das Jahr für Jahr viel Arbeit, aber auch unzählige Stunden der Ruhe, Spaß, Freude, neue und alte Freunde, einzigartige Momente und vor allem ein treuer, schwimmender Wegbegleiter.

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