#Tipps

In dieser Rubrik stellen wir euch die besten Erlebnisse, Dienstleistungen, Gadgets, Angebote, Events und vieles mehr rund um Wassersport in Berlin & Brandenburg vor. Gerne teilen wir unsere Recherchen, Erlebnisse und Erfahrungswerte mit euch. Über Anregungen und Themenvorschläge freuen wir uns sehr.

CMW #pike >> meine erste selbsgebaute Angelrute

Den Winter 2023 hatte ich genutzt, um mich mit Youtube-Videos zum aktiven Raubfischangeln weiterzubilden. Zu meinen liebsten Channels gehört Firstcast TV. Dustin Schöne (Nays Baits) und Felix Weckesser (CMW Rutenbau) schaffen es immer unterhaltsam und kurzweilig dem Zuschauer ihre Passion näher zu bringen.

Motiviert bis in die Haarspitzen hatte ich mir für rund 120 Euro das Rutebauset #Pike bei CMW bestellt und dazu für rund 60 Euro noch ein paar Hilfsmittel wie eine Wickelhilfe aus Pappe, Zwei-Komponenten-Kleber für den Rollenhalter und Griff, Garn um die Ringe zu befestigen und Lack für die Versieglung der Wicklungen. Weil ich es kaum abwarten konnte, habe ich die komplette Rute, unter erstklassiger Anleitung via YouTube, in nur einer Nacht und einem Vormittag innerhalb ca. 6 Stunden fertig gebaut. Die 240cm lange Rute, mit einem Wurfgewicht von15-65g, ist für mich optimal als Allroundrute und kann auch bei deutlich teureren Exemplaren mithalten. Der Selbstbau ging leicht von der Hand und hat mir großen Spaß gemacht.

Impressionen auf TikTok:

@captainyouandme

First selfmade rod #pike from CMW. Was big fun and took me 6 hours.

♬ Originalton – Captain You

Praxishandbuch Kauf-Charter >> kostenlos Bootfahren und dabei noch kassieren?

Als Besitzer eines schönen, neuen Bootes anstatt laufender Kosten von oft mehreren tausend Euro im Jahr sogar noch bares Geld verdienen? Hört sich das nicht zu schön an, um wahr zu sein?

Theoretisch ist das sogar möglich – allerdings eher für die big Player der Branche. Hautautor Rolf Kohlhas relativiert direkt in der Einleitung überzogene Erwartungen bezüglich „Kapitalanlage Boot“. Meist geht es den Eignern darum die laufenden Kosten zu minimieren und Zeit für die Bootspflege zu sparen. Für uns ist der Gedanke allerdings weiterhin attraktiv und deswegen haben wir uns das 160-seitige Buch mit Ringbindung für 248,- Euro bestellt. Der Preis erscheint zunächst hoch. Inklusive ist allerdings eine individuelle Beratungsstunden (nach Terminvereinbarung) bei den NAUTIC EXPERTS. Das Team besteht aus einem Steuerberater, einem Rechtsanwalt, Bank- und Yachtkaufmann und kann auf über 35 Jahre wertvolle Erfahrungen zurück blicken. Als Neuling ist es extrem schwierig Insights dieser eingeschworenen Branche zu gewinnen. Das Buch kommt als Sammlung geballten Fachwissens daher – klare Kaufempfehlung, falls ihr euch für Charter interessiert!

Das Buch lässt sich zügig lesen und ist grafisch sehr ansprechend gestaltet. Inhaltlich werden jeweils vom entsprechenden Experten die Bereiche Kauf-Charter und Modelle, das richtige Schiff und Vercharterer, Versicherungen, Finanzierung, steuerliche Aspekte und rechtliche Aspekte behandelt. Dabei waren die dicksten Themenblöcke Steuern und Recht am interessantesten für uns.

Ohne die Lektüre hätten wir uns kürzlich fast mit „null Peilung und Boot-Gelüste“ in ein trauriges Hausboot-Charter-Abenteuer gestürzt. Das Ergebnis wäre minimum ein branchenunüblicher (schlechter) Deal, von Anfang an Verlust von möglichen Steuervergünstigungen, ein suboptimales Boot + Revier und Probleme mit „Liebhaberei“ und privater Nutzung gewesen. Deswegen können wir uns nur für das Praxishandbuch bedanken, den abgewendeten Verlust feiern und euch für das Thema sensibilisieren. Wir bleiben trotzdem dran – allerdings ab jetzt mit fachkundiger Unterstützung.

Beiboot >> für den Landgang (zum Biergarten und Co)

Am schönsten ist es an einer verträumten Bucht zu ankern und die Ruhe zu genießen. Allerdings kann es vorkommen, dass Eistafeln oder Fahnen vor Biergärten vom Horizont locken. Oder man will einen Spatziergang an Land machen oder Laufen gehen (eher Anne). Oftmals gibt es keine Möglichkeit an Land direkt anzulegen. Dann benötigt man ein zuverlässiges Beiboot.

Die einfachste und günstigste Variante sind Schlauchboote. Wir nutzen das 236cm lange Modell Seahawk 2 der Marke Intex, was Platz für bis zu zwei Personen bietet. Der Preis von unter 60,- Euro innklusive Paddel und Pumpe ist unschlagbar. Mit einer Länge von 295cm bieten Seahawk 3 etwas und mit 351cm Länge Seahawk 4 deutlich mehr Platz und zudem bequeme Sitzkissen und Ruder aus Aluminium anstatt Plastik. Für die Faulen Captains unter uns gibt es außerdem eine clevere Halterung für Elektromotoren bis zu 3PS. Dann fehlt eigentlich nur noch die passende Batterie, optional eine Batteriebox und ein Ladegerät. Achtung: die Batteriebox sollte natürlich kompatibel mit der Batteriegröße sein und das Ladegerät kompatibel mit dem Batterietyp.

NavShip >> Google Maps für das WASSER

Für die Navigation auf dem Wasser benutzen wir immer die App von Navship. Die Routenplanung ist denkbar einfach: Start- und Zielpunkt werden per Klick auf den Bildschirm bzw. Suche einer Adresse definiert und dann die Route berechnet. In den Einstellungen kann man beispielsweise die Geschwindigkeit und Höhe seines Bootes eingeben und bekomme darauf abgestimmte Routen. Falls auf der Strecke Probleme aufkommen, wie zum Beispiel gesperrte Schleusen oder niedrige Wasserstände, dann wird dies direkt in der App angezeigt und sogar oft auf das offizielle Dokument bei ELWIS = Elektronischer Wasserstraßen-Informationsservice verlinked.

Die App für Android, Google verfügt aktuell über mehr als 250.000 km Wasserwege, darunter Flüsse, Seen und Küstengebiete. Deutschland, Niederlande, Frankreich, Belgien und viele weitere Länder sind voll erschlossen. Zudem gibt es auch eine Webversion. Die kostenfreie Version ermöglicht bereits kürzere Strecken. Und schon ab weniger als 2 Euro pro Monat lassen selbst Routen mit 2.000 Kilometer Länge und mehr berechnen (haben wir getestet!). Absoluter Tipp – unverzichtbar, um (sicher) am Ziel anzukommen.

Buch: Hafenführer Berlin & Brandenburg >> PURES Gold

Wer kennt es Problem nicht? Der Nacht naht und eventuell zieht auch noch Wind auf, was das Ankern unmöglich macht. Dann ist schneller und guter Rat gefragt, um eine Marina zu finden. Der Hafenführer Berlin & Brandenburg behandelt 184 Marinas und Gastliegeplätzen in Berlin sowie an Spree, Dahme und Unterer Havel. Zahlreiche große Abbildungen, Stadtpläne, Hafenskizzen und Revierkarten ermöglichen eine intuitive Orientierung und Reiseplanung für Wasserwanderer. Natürlich sind auch alle Telefonnummern der Hafenmeister angegeben, um vorab einen Liegeplatz zu reservieren. Uns hat das Buch schon oft aus der Patsche geholfen. Die aktuellste Auflage ist von 2021 und somit sind die Angaben sehr aktuell. Absoluter Kauftipp!

Solarpower auf dem Wasser >> Jackery Explorer 240 & Eco-Worthy 120W

Unser Boot Terasa hatte ab Kauf bereits 2 x 100 Watt festverbaute Solarpanele installiert. Allerdings reicht die Sonne teilweise nicht aus, um die große 140A Verbraucherbatterie, die zum Beispiel den Kühlschrank oder den Jet powert, zu laden. Deswegen habe ich mich auf eine umfassende Recherche zum Thema mobile Solarpanele und Powerstations gemacht. Grundlage meiner Recherche waren mehrere facebook-Gruppen und natürlich Suchmaschinenanfragen.

Letztendlich bin ich bei der äußerst robusten und zuverlässigen Powerstation Jackery Explorer 240 gelandet. 67200 mAh beziehungsweise 240 Wattstunden sind ausreichend, um ein iPhone 13 rund 20 mal aufladen. Neben einen 230V Schuko-Anschluss mit reiner Sinuswelle bei 200 Watt Dauerstrom, die auch für empfindliche Geräte geeignet ist, stehen außerdem zwei 5 Volt USB-Anschlüsse mit jeweils 2.4A und ein 12 Volt Zigarettenanzünder zur Verfügung. Das Gerät ist sehr einfach zu bedienen und wiegt nur ca. 3kg, sodass es immer im Bootskoffer mitreisen kann. Wem das nicht ausreicht, sei die Jackery 500, mit mehr als doppelter Power, an´s Herz gelegt.

Eine Powerstation kann zwar auch per Steckdose daheim geladen werden. Wirklich sinnvoll, kostenlos und vor Allem nachhaltig wird das Ganze allerdings erst mit einer Solarzelle. Ich habe mich für ein beliebtes und günstiges Einsteigermodell entschieden. Das faltbare Eco-Worthy 120 Watt Solarpanel besteht aus viel Zellen und liefert genügend Power, um eine Powerstation in wenigen Stunden aufzuladen. Im Lieferumfang sind alle benötigten Kabel, ein 10-in-1 Adapter zum Laden der Powerstation und sogar ein 20 A Laderegler dabei. Den Laderegler nutze ich bei Bedarf, um meine 12 Volt Verbraucherbatterie zu laden.

SBF Sportbootführerschein Binnen und See >> Echt machbar

Motorboote bis maximal 15 PS können, nach einer ausführlichen Einweisung durch Charteranbieter, auch ohne SBF gefahren werden. Ihr könnt euch also auch direkt in´s erste Charterabenteuer stürzen. Hilfreich dabei ist mit Sicherheit die kostenlose Broschüre Sicherheit auf dem Wasser. Wer sich allerdings mehr mit dem Thema Motorboot beschäftigen und eine größere Auswahl bei den Charterbooten haben will oder einfach mal schnell fahren will, muss wohl oder übel einen Sportbootführerschein machen. Wir haben uns bei der Bootsschule Weiß in Berlin angemeldet und für 329,- Euro sind sieben Stunden Theorie Binnen + See an zwei Tagen und drei Praxisstunden im Tempelhofer Hafen inklusive. On top kommen die Prüfungsgebühren.

Der Theorieteil war kurzweilig und wurde routiniert mit jeder Menge Fachwissen von Herrn Weiß vorgetragen. Während den Praxisstunden erlernt man die wichtigsten Manöver wie An- und Ablegen, Mann über Bord, Aufstoppen und Co. Wir haben kostenpflichtig zwei weitere Stunden dazu gebucht, um etwas mehr Übung vor der Prüfung zu haben. Die Praxisprüfung selbst dauerte nur 5 Minuten und war easy machbar. Für die Theorieprüfung muss man ehrlich gesagt ordentlich pauken. Wir haben dafür die genial gute und kostenpflichtige App von Bootsprüfung.de genutzt. Insgesamt gibt es 15 amtliche Prüfungsbögen mit jeweils 30 Fragen, die man am besten alle auswendig lernt. Dafür haben wir uns mehrere Wochen Zeit genommen und dann problemlos bestanden.

Anne ist übrigens die ranghöhere Schiffsführerin, weil sie zusätzlich zum SBF Binnen, auch See gemacht hat. Damit darf man in küstennahmen Gewässern in der Dreimeilenzone fahren. Für Dirk waren die teils gegensätzlichen Antworten bei zum Beispiel Beflaggungen und Schallsignalen und die Navigationsaufgaben einfach too much *hupsi.

Nautilus Hausboote >> Charterboote und wie alles begann

Ohne Coronapandemie wären wir ehrlich gesagt wohl nie zum Wassersport gekommen. Der Gedanke, ein Hausboot zu chartern, war schon immer irgendwo im Hinterkopf. Allerdings schienen Reisen in das europäische Ausland in der Vergangenheit interessanter. Durch das Flugverbot im Sommer 2020 waren wir dann „gezwungen“ im deutschen Landen unseren Urlaub zu verbringen und haben es definitiv nicht bereut.

Vor Jahren wurde ich durch Zufall Aufmerksam auf die Hausboote von Nautilus und erinnerte mich zurück. Nach kurzer Recherche konnten wir einen geeigneten Anbieter in Berlin ausfindig machen und buchten ein Nautino Mini für eine ganz Woche in Frühsommer zum Preis von rund 1.500 Euro. Vor Ort gab es eine etwa 3-stündige Einweisung. Da das Boot nur mit einem 15 PS Außenborder motorisiert ist, konnten wir auch ohne Bootsführerschein unsere erste Wasserwanderung starten.

Die Nautilus Hausboote sind ein wahrgewordener Traum! Die Werft hat ihren Hauptsitz in der Nähe von Königswusterhausen bei Berlin. Mastermind hinter der damals neuen Motorbootgattung „Floß“ ist der Firmeninhaber und Architekt Andreas Hoffmann. Das Konzept ist bis ins kleinste Detail ausgeklügelt. Das kleinste Modell Nautino bietet auf 8,90m Länge und 3,60m Breite bereits Platz mit bis zu sechs Schlafplätzen. Optimal ist die Bootsgröße allerdings für zwei Personen mit einem Kind. Eine gut ausgestattete Küche gehört ebenso zum Standard wie ein luxuriöses WC inklusive Nasszelle und Dusche. Eine Solaranlage versorgt die elektrischen Geräte wie TV, Musikanlage und mehr. Durch ein Bugstrahlruder lässt sich das Boot noch einfacher Manövrieren. Allerdings hat man den Dreh wirklich sehr schnell raus und eine gute Versicherung gibt es dazu.

Erkundet haben wir das wunderschöne Revier Dahme und angrenzende See, welches im Südosten von Berlin liegt. Unsere Tour führte uns vom Zeuthener See über den Großen Zug, Crossinsee, Seddinsee, Dämeritzsee, Flakensee, Klein Venedig und Kleiner beziehungsweise Großer Müggelsee. Die Tour ist ohne Probleme mit einer täglichen Lenkzeit von 3-4 Stunden zu schaffen. Die Gewässer sind atemberaubend schön und die Umgebung bietet von hübschen Städtchen wie Königswusterhausen bis hin zu Natur pur alles, was das Herz begehrt. Weitere Informationen zu einem der besten Reviere in Europa findet ihr bei der informativen Websites Reiseland Brandenburg.

Wir waren mehr als begeistert vom Leben auf und mit dem Wasser. Noch an Bord haben wir uns kurzerhand für den Bootsführerschein angemeldet und nach bestandener Prüfung im November unsere Terasa gekauft.