Was ist der größte Vorteil am Bootsfahren als Angler? Richtig, man verbringt viel Zeit auf dem Wasser. Deswegen ist es auch naheliegend Bootfahren mit dem Angeln zu verbinden. Angeln auf dem Boot macht Spaß und ist sehr erfolgsversprechend!
Dirk ist seit seinem 16. Lebensjahr passionierter Angler. Angefangen hat alles mit Meeresangeln in Dänemark und ein paar Schollen zum Abendessen. Vom schnellen Erfolg aufgestachelt wurden in frühen Jahren die Anstrengungen, zusammen mit Senior Heiberger, an den Baggerseen rund um Karlsruhe (Baden) intensiviert. Zielfisch waren meist Karpfen, die mit hochtechnisiertem Angeln inklusive Anfüttern, Selbsthakmontage, Boilie-Köder, elektronische Bissanzeiger und allerhand Lockmittelchen, überlistet wurden. Auch auf Urlaubsreisen war meist zumindest eine kleine Rute mit im Koffer. So konnten bereits Süß- und Salzwassergewässer in England, auf den Kanaren, Italien, Indonesien, Südafrika, Malta, Polen, Zypern, Norwegen … mit mehr (selten) oder weniger (oft) Erfolg beangelt werden.
Auch auf unserem Boot Terasa ist immer eine Auswahl an Angelruten und Equipment mit an Bord. Am häufigsten nutzt Dirk eine 2.40 Meter lange Feederrute mit einer sehr empfindlichen Spitze, die als Bissanzeiger fungiert. Die Rute ist kräftig genug, um ein mit Spezialfutter gefülltes Metallkörbchen auswerfen zu können, welcher dann direkt neben dem Hakenköder (Made oder Wurm) eine verlockende Futterwolke verbreitet. Fangen kann man mit dieser Montage fast alle Weißfische von Rotauge über Brasse bis Karpfen und sogar mal einen Barsch oder Aal.
Ebenfalls genutzt wird eine fünf Meter Stipprute, um Köderfische zu „zocken“, die dann auf Grund den Räubern (Zander, Hecht, Aal, etc.) angeboten werden. Und natürlich eine „Twisterrute“ mit der man Kunstköder auf selbige Räuber aktiv anbieten kann. Und natürlich besteht noch immer eine Passion für Karpfen, welchen weiterhin mit Boilies an einer sogenannten Selbsthakmontakge und elektronischen Bissanzeigern nachgestellt wird.
Eine große Herausforderung beim Bootsangeln ist die Bissanzeige, weil durch Wind und Wellen fast immer ordentlich Bewegung drin ist. Da Dirk kein großer Fan von Schwimmerangeln bin, nutz er am liebsten einen einfachen Plastikring mit ca. 20-30g Zusatzgewicht, der einfach in die Schnur eingehängt wird und sich – ja nach Bewegung des Boots – bis zu 100cm auf und ab bewegen kann. Somit ist immer genügend Spannung auf der Rutenspitze, um einen Biss erkennen zu können. Zudem nutzen wir, neben dem 9kg Delta-Hauptanker am Bug seitlich am Heck einen zusätzlichen 6kg Klappanker, um dem Boot möglichst wenig „Bewegungsfreiheit“ zu geben.
Um in Deutschland dem Angelsport nachgehen zu können, ist es normalerweise nötig einen Angelprüfung abgelegt zu haben. Zudem muss man einen staatliche Abgabe bezahlen und man benötigt eine Tages-, Monats- oder Jahreskarte für das jeweilige Gewässer(komplex). Für Touristen in Brandenburg gibt es eine Sonderregelung, mit der Weißfischen auch ohne Angelprüfung nachstellen kann. Verschiedenste, Angelkarten für die Havel und mehr, Köder, Equipment und heißt Tipps gibt es bei unserem Lieblingsangelladen Fischerman´s Partner in Geltow.
Wer gerne tiefer in die Materie Bootsangeln einsteigen würde, kann uns gerne ein Kommentar hier lassen. Bei Bedarf vertiefen wir gerne einzelne Themen oder machen auch mal ein Video-Special. Auch Themenwünsche sind immer willkommen.
Gerade gesehen, dass die Angelkarte für Potsdam in extrem vielen Seen bei euch funktioniert https://vv.potsdam.de/vv/produkte/173010100000010465.php – das ist ja Wahnsinn!
Wenn ich daran denke, wie das hier in Süddeutschland ist: Jeder Baggersee „gehört“ einem anderen Anglerverein, hier im Schwarzwald an der Kinzig darf man aus Gründen des Naturschutzes nicht überall angeln. Das ist einerseits verständlich, aber wenn man das dann mal mit Hamburg, Berlin oder Brandenburg vergleicht, dann kommen mir die Tränen…
Wie hältst Du es mit dem Angeln? Werden die Fische auf dem Boot auch verspeist?
Hi Ulf! Vielen Dank für dein Kommentar. Unsere Havelkarte gilt von Brandenburg an der Havel bis fast zur Pfaueninsel am Wannsee und kostet pro Jahr 120€ mit Raubfisch und Nachtangeln. Das sind mit den Auto 70 Kilometer! Ich kenne die Thematik aus Baden-Württemberg – meiner Heimat, wo eine Stunde nach Sonnenuntergang Angeln verboten ist. Ich denke eine große Rolle spielt in Brandenburg der Tourismus. Kommt doch mal rum!
Wir sind auf jeden Fall Fischesser, aber es gibt ehrlich gesagt Grenzen.