Im Juni 2023 hatten wir die Möglichkeit endlich wieder mal neun Tage am Stück auf unserer Pollux zu verbringen. Los ging es, wie immer, an unserem Liegeplatz unterhalb von Königs Wusterhausen in Richtung Norden. Erster „Herausforderung“, nach dem Krüppelsee, war die recht enge Schleuse Neue Mühle, die unser Revier von den dicken Pötten trennt. Kurze Zeit später waren wir auch schon auf der anderen Seite und auf dem Weg zum Seddinsee. Dort habe ich die Angelruten fertig gemacht, um rechtzeitig den Sonnenuntergang genießen zu können.
Am nächsten Tag durchquerten wir den Seddinsee, Dämeritzsee an Erkner vorbei bis zum Flakensee. Taktisch Klug ankerten wir am Westufer, um für ein paar Einkaufe beim nahegelegenen Lidl mit dem Schlauchboot an´s Ufer übersetzen zu können . Die Nacht kam wieder schneller, als erwartet und die Bugkajüte lockte mit ihrer Bequemlichkeit.
Der nächste Tag war für uns eine Revier-Premiere. Rund 3 Jahre zuvor, als wir noch mit einem Nautilus Charterfloß unterwegs waren, hatten wir uns von der Woltersdorfer Schleuse abschrecken lassen. Mit Pollux wagten wir uns aber endlich erfolgreich hindurch. Im Norden wurden wir durch das glasklare Wasser des Kalksees belohnt. Ein schöner See, idyllisch gelegen und auch weitere Anfahrten lohnen sich. Weiter Richtung Norden passiert man den Hohler See, um dann rechter Hand auf Höhe Rüdesheim dem Highlight unserer Tour zu begegnen: der einmalige Museumspark Rüdesheim mit hauseigenen Liegeplätzen direkt vor der Tür! Zu sehen gibt es ein Kalksteintagebau der Extraklasse inklusive historischer Brennöfen, Förderanlagen, Streichelzoo und vielem mehr. Von den Eindrücken noch ganz beflügelt, fuhren wir weiter in Richtung Norden. Der Strausberger Mühlenfließ gehört zu den verträumtesten Flüsschen, die ich bisher vom Boot aus sehen durfte. Man ist von Grün umgeben, die Natur zwitschert und flattert, das klare Wasser erlaubt Einblicke bis auf den Grund. Am Ende dieses kleinen Paradieses findet sich der Stienitzsee. Ein erstklassiger Bade- und Angelsee in der Nähe von Hennickendorf. Dort wurde dann zum Glück auch meine Hartnäckigkeit belohnt und ich konnte, am frühen Morgen einen ca. 6kg schweren Karpfen aus dem Kraut ziehen.
Beschwingt und glücklich über den kapitalen Fang haben wir uns am Mittag zurück in Richtung Dämeritzsee gemacht. Von dort aus ging es durch Klein Venedig zum Kleinen Müggelsee, der immer eine Übernachtung wert ist. Am Folgetag durchquerten wir den Großen Müggelsee und besuchten die Wassertankstelle in Köpenick, um etwas Diesel und Kaltgetränke bunkern zu können. Der Weg am Schloss Köpenick, Wendenschloss und Schmöckwitz vorbei brachte uns schlussendlich zum Crossinsee. Wir ankerten in der Nähe vom Campingplatz, um morgens mit dem Schlauchboot frische Brötchen beim Platzlädchen ergattern zu können. Zu empfehlen sind übrigens auch die Burger im Restaurant Kross-in an der nahegelegene Wasserfront. Die ausgelassene Stimmung am Crossinsee gefiel uns so gut, dass wir dort direkt zwei Nächte verbrachen, bevor wir die Heimreise antraten.
Fazit: Die Dahme nördlich von Königs Wusterhausen ist immer eine Reise wert. Die Vielzahl an Seen, Liegeplätzen, Einkehrmöglichkeiten und Natur pur bietet jede Menge Abwechslung – auch für mehrere Wochen. Gerne hätten wir uns noch länger verloren, aber wir kommen mit Sicherheit zurück.
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